SWIPRA Corporate Governance Umfrage 2023

11. SWIPRA Corporate Governance Umfrage: Von der Zielsetzung in die Umsetzung – Wo steht die Schweiz bezüglich Nachhaltigkeit

Zürich, 23. November 2023 – Schweizer Unternehmen haben Nachhaltigkeit mehrheitlich in ihrer Strategie verankert, und ihre institutionellen Aktionäre verstehen besser, was dies für die Zusammensetzung des Verwaltungsrates (VR) oder die Kapitalallokation bedeutet. Dennoch steht die Umsetzung der Nachhaltigkeitstransformation erst am Anfang: Gemäss der elften Corporate Governance Umfrage von SWIPRA sehen sich fast zwei Drittel der Unternehmen in einem Prozess, um ihre Produkte nachhaltiger zu machen, aber erst ein Viertel erkennt merkliche Veränderungen in ihrer Unternehmenskultur. Die Aktionäre wiederum sind kritisch, ob die aktuellen VRs für den erforderlichen Wandel richtig aufgestellt sind. Investoren sehen auch aktuelle geopolitische Unsicherheiten weniger stark als Hindernis für Nachhaltigkeit als die Unternehmen.


Mit Blick nach vorn rücken Daten und deren Qualität in den Fokus: Unternehmen und Aktionäre erkennen mehrheitlich, dass es punkto Nachhaltigkeitsdaten Verbesserungen braucht, wobei deren Erhebung als bis zu doppelt so aufwändig wie bei Finanzdaten eingeschätzt wird. Bei der Deutung von Daten kommen vermehrt auch NGOs ins Spiel, die verstärkt auf eine indirekte Einflussnahme via Aktionäre zu setzen scheinen. Um bei der Meinungsbildung nicht aussen vor zu bleiben, tun Unternehmen gut daran, einen aktiven Dialog mit ihren Aktionären zu pflegen. Auch beim Dauerbrenner-Thema Vergütung werden Daten zum Faktor: Nur 10% der Aktionäre halten die Nachhaltigkeitsdaten für zuverlässig genug, um sie in Vergütungssystemen zu berücksichtigen.


In der kommenden GV-Saison 2024 werden erstmals auf breiter Basis die Nicht-finanziellen Reports (NFRs) den Aktionären vorgelegt. 77% der Unternehmen erwarten Zustimmungsraten von über 90%, 33% der Aktionäre hingegen solche unter 90% und 19% unter 80%.

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