Medienmitteilung - SWIPRA «Mid-Term» GV-Analyse: Aktuelle Beobachtungen zu ESG und Investorenverhalten

SWIPRA Analyse


Medienmitteilung zu einer ersten Zwischenbilanz der Schweizer GV-Saison 2022

Die Hälfte der GV-Saison 2022 ist vorbei und erlaubt eine erste Einschätzung der Entwicklungen. Die GVs wurden dem Covid-Regime entsprechend im dritten Jahr in Folge meist ohne Präsenz der Aktionäre abgehalten, wobei den Aktionären mehrheitlich die Möglichkeit einer Interaktion im Vorfeld ermöglicht wurde. Die an den bisherigen GVs vertretenen Stimmen sind auf dem Niveau des Vorjahres und gegenüber der Vor-Corona-Periode sogar leicht höher. Die CEO-Vergütungen für das Jahre 2021 sind auf breiter Basis gestiegen, wobei dies nicht auf generelle Lohnerhöhungen, sondern vor allem auf höhere Bonuszahlungen zurückzuführen ist. Für Aktionäre sind diese höheren Vergütungen aufgrund besserer Geschäftsergebnisse offenbar mehrheitlich gerechtfertigt: Der Anteil Dagegen-Stimmen zu den Vergütungsberichten blieb bislang praktisch unverändert gegenüber dem Vorjahr. Nachhaltigkeitsinformationen werden von den Unternehmen auf breiter Basis nach dem GRI-Standard offengelegt. Insbesondere mittlere und kleinere Unternehmen meiden das vom Bundesrat als Obligatorium vorgeschlagene TCFD-Framework. Die gleichmässigere Verteilung der Geschlechter im VR wird dieses Jahr von den Investoren konsequenter eingefordert. Unternehmen mit weniger als 30% Vertretung beider Geschlechter werden sowohl von Stimmrechtsberatern als auch Investoren deutlich kritischer beurteilt.